Nachdem man sein Blog per ActivityPub-Plugin mit Mastodon verbunden hat, entstehen neue Fragen, die ich hier beantworten möchte. Denn viele denken, es ginge nur um eine Art automatisiertes Sharing. Dabei geht es um sehr viel mehr, was auch ein Umdenken gegenüber dem traditionellen Weitersagen erfordert.

Wichtig: Eine Anleitung zum Verbinden selbst gibt es in diesem Beitrag nicht, da das Plugin inzwischen weitestgehend selbsterklärend ist (Danke, @Matthias). Und ich schreibe hier über die Verbindung des gesamten Blogs, nicht über die anderen Varianten (siehe Titelbild).

Plattformübergreifende Gespräche statt bloßes Sharing

Der Clou an dieser Art des Verbreitens der eigenen Blogbeiträge via Mastodon ist, dass sie

• nicht nur auf Mastodon, sondern im ganzen Fediverse abonnierbar werden
• damit auch vom ganzen Fediverse aus mit ihnen interagiert werden kann (faven, boosten, antworten)
• die auf diese Weise entstehenden Gespräche und Interaktionen mit dem jeweiligen Blogpost verbunden bleiben, statt sie in Social Media im Nachrichtenstrom zu verlieren. 

Durch das Plugin wird der Blogbetreiber über Reaktionen und Antworten benachrichtigt und kann diese beim dazugehörigen Blogpost abbilden. Um darauf zu antworten, braucht er nur in seinem Blog auf den Kommentar zu antworten. Dieser wird dann auf umgekehrtem Weg ins Fediverse gespiegelt.

In den Blogkommentaren sieht das dann zum Beispiel so aus:

und dasselbe in Mastodon so:

Warum komme ich von außen nicht an den Blog-Account dran?

Eine Sache bereitet vielen anfangs Kopfzerbrechen: Das per ActivityPub-Plugin mit dem Fediverse verbundene Blog produziert dort einen Account, dem man als Fediverse-Nutzer ganz normal folgen kann. Finden kann man diesen Account jedoch nur als eingeloggter Nutzer (siehe Folge-Widget weiter unten).

Von außen ist er weder verlinkbar, noch als solcher einsehbar. Stattdessen landet man immer direkt beim Blog. 

Das liegt daran, dass das Blog der Account IST. Was man in Mastodon als Account sieht ist quasi nur ein Hilfsmittel, um die Verbindung herzustellen. Deshalb kann man damit allein auch keinen anderen Accounts im Fediverse folgen oder mit fremden Beiträgen interagieren. Dazu braucht man einen persönlichen normal registrierten Account oder zusätzliche Plugins (die ich noch nicht getestet habe).

Also noch einen persönlichen Account dazu?

Das kommt darauf an, was man damit vor hat. Möchte man nur die eigenen Blogbeiträge verbreiten und auf Kommentare antworten können, reicht die Verbindung des Blogs. Für normale Betreiber dürfte es dann allerdings schwierig werden, das Blog im Fediverse bekannt zu machen, wenn man anderen nicht folgen kann. 

Meines Erachtens lohnt es sich, auch noch einen normalen Account als Mensch zu registrieren, am besten auf einer lokalen/regionalen oder thematischen Instanz. Damit kann man dann die Beiträge des Blogaccounts boosten und ihm so zu Followern verhelfen.

Mit meinem persönlichen Account kann ich dann auch anderen folgen und mich dort in Gespräche zu anderen Themen einbringen. Den Blogaccount kann ich dann z.B. auch in meiner Bio oder den empfohlenen Beiträgen verlinken.

Warum werden die Fediverse-Reaktionen in meinem Blog nicht angezeigt?

Dazu brauchst Du Blöcke. Wer das ActivityPub-Plugin installiert hat, bekommt damit auch vier neue Blöcke zur Auswahl, die via /fedi… ausgewählt werden können:

Wenn Du ein klassisches Theme hast, das nicht mit einem Pagebuilder arbeitet, musst Du den Reaktionen-Block per Hand unter jedem Beitrag einfügen. (Wie das in php mit den Templates geht, übersteigt mein Wissen.)

Wenn Du aber bereits ein Blocktheme benutzt, kannst Du den Block an der gewünschten Stelle im Beitragstemplate einfügen.

Dargestellt werden kann dort so oder so nur etwas, wenn es auch Reaktionen gibt.

Folgen ermöglichen

Und wie zeige ich dann, wie man meinem Blog folgen kann, wenn man nicht von außen verlinken kann?

Dafür gibt es den Block „Folge mir im Fediverse“. Darüber kann man dieses Folgen-Widget in klassischen Themes per Block über den Widgetbereich einfügen und in Blockthemes an jeder gewünschten Stelle:

P.S.

Für einstieg-in-wp.de habe ich schon früher ein Interview mt Plugin-Developer Matthias Pfefferle geführt, in dem weitere Fragen behandelt werden.