eins zwei drei vier

Die richtige Reihenfolge beim digital Kommunizieren beachten

Viele Beratungsgespräche fangen mit demselben Hilferuf an: „Jemand hat mir gesagt: Website brauchst Du nicht, mach erst mal [gerade angesagten Social Media Kanal einsetzen]. Jetzt hab ich da irgendwie was angelegt, weiß aber nicht, was ich da posten soll…“ Tja…

Wenn ich nicht weiß, woher ich meine Inhalte beziehen soll und was überhaupt meine Inhalte sein können, dann nützt mir der schönste Social-Media-Account rein gar nichts.

Stellen Sie sich also folgende Fragen:

  • Wer bin ich und was biete ich, worin unterscheide ich mich damit von anderen, die dasselbe bieten?
  • Was kann ich darüber sagen, welche Geschichten gibt es dazu zu erzählen?
  • An wen möchte ich mich damit richten? Wen könnte das interessieren? Und was sucht so jemand? Welche Fragen hat er? Welche Inhalte sind für ihn relevant?
  • Wie kann ich meine Inhalte präsentieren? Welches Know-How und welche Ressourcen stehen mir dafür schon zur Verfügung?
  • Wo finden online die Gespräche zu diesen Themen statt? Wo kann ich zunächst mal zuhören und mich dann auch sachbezogen hilfreich (und nicht eigenwerbend) einbringen?
  • Und kann ich den Anforderungen dieser Plattformen mit meinen eigenen Inhalten auch gerecht werden, oder brauche ich Unterstützung?

Woher kommen die Inhalte?

Das Herzstück jedes Social-Media-Auftritts sind ihre Beiträge und die wiederum basieren auf – genau: Auf Inhalten (oder englisch: Content). Und die müssen ja irgendwo herkommen.

Social Media sind keine eierlegende Wollmilchsau und können eine eigene Website mit Blog als Kommunikations-Basis beim besten Willen nicht ersetzen. Sie sind vielmehr deren Außenposten zum Weitersagen Ihrer Inhalte und zum Interagieren mit anderen:

    Ihre Social-Media-Postings sollten

    • aus dem Kuratieren von Beiträgen anderer kommen. Was haben andere veröffentlicht, das für Ihre Community relevant sein könnte und das sie ehrlich weiterempfehlen könnten?
    • die Themen aufgreifen und Fragen beantworten, die von Ihrer Community an Sie herangetragen werden.
    • über Ihre eigenen Inhalte informieren

    Und damit Ihre Inhalte nicht in den Untiefen des Social-Media-Accountes untergehen, oder gar verschwinden, wenn der Account gesperrt oder die Plattform verändert, verkauft und gelöscht wird, sollten sie zunächst an einem Ort gepostet werden, den Sie kontrollieren. Dieser Ort ist Ihr Blog. Dort können Sie sie auch individuell strukturieren und jederzeit leicht auffindbar speichern.

    Und nein, das kann man nicht mit Werbeanzeigen in Social Media ersetzen! Die beziehen sich nämlich auch auf Content und zwar gerade auf den, der für den Empfänger relevant sein muss. Ist er das nicht, wird er als Spam abgestraft. Auch hier gilt also: Zuerst WER, WAS und FÜR WEN, dann WIE und WO.

    DANACH können Sie sich Gedanken darüber machen, ob Sie Ihre Kommunikation auch durch Marketing-Maßnahmen und Werbeanzeigen unterstützen wollen – vorausgesetzt dass Sie das von den Plattformen erwartete Budget dafür haben. 

    Interaktion nicht Followerzahlen entscheidend

    Ebenso kommt es nicht darauf an, möglichst schnell möglichst viele Follower zu bekommen.

    Die Anzahl ist nicht das Entscheidende, sondern wie aktiv Sie und die vorhandenen Follower miteinander interagieren.

    Eine große Followerschaft, die nicht reagiert, nichts kommentiert oder postet, trägt nicht zur Verbreitung Ihrer Inhalte bei. Im Gegenteil: Sie wirkt kontraproduktiv darauf, dass Ihre Beiträge im Feed angezeigt werden. Hingegen sorgt eine kleine, aber aktive Community, die regelmäßig mit Ihren Beiträgen interagiert, mit jeder Interaktion für weitere Sichtbarkeit und so potentiell für neue Follower und weitere Interaktionen usw. Dasselbe gilt für Gespräche mit Ihnen, die sich aus Ihren Antworten auf solche Interaktionen ergeben.

    Fallen Sie also nicht auf Versprechen von schneller Steigerung der Followerzahlen herein oder kaufen diese womöglich zu (was auch gar nicht erlaubt ist und zu Sperrung führen kann). Halten Sie besser einen Moment inne und stellen sich die oben genannten Fragen. Erst dann gehen Sie in Ruhe einen Schritt nach dem anderen.

    Und wenn Sie dabei begleitet werden möchten, oder einfach Rat suchen, können Sie gern mit mir Kontakt aufnehmen.

    Annette Schwindt

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